Kindeswohl im ksv baunatal
Hintergrund
Nachdem im Lauf der letzten Jahre in den verschiedensten Institutionen zahlreiche an Kindern und Jugendlichen begangene Missbrauchsfälle in der Öffentlichkeit bekannt wurden, haben sich auch der Landessportbund Hessen und die Sportjugend Hessen intensiv mit dieser Problematik beschäftigt und nachfolgend ein differenziertes Konzept von Präventivmaßnahmen für die Arbeit in den Sportvereinen entwickelt.
Gerade als Sportverein übernehmen wir ein hohes Maß an Verantwortung für das körperliche, geistige und seelische Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Unsere Arbeit mit den jungen Sporttreibenden sollte daher stets geprägt sein von gegenseitigem Respekt, der angemessenen Wertschätzung und dem erforderlichen Vertrauen. Darüber hinaus ist unsere Aufmerksamkeit zum Schutz der in unserem Übungs- und Trainingsbetrieb betreuten Kinder und Jugendlichen vor Vernachlässigung, Gefährdung und Missbrauch gefordert.
Die Aufgabe des Sportvereines
Auch wenn Kinder und Jugendliche in Sportvereinen nur stundenweise betreut werden, können Fälle von Vernachlässigung, Misshandlung oder sexueller Gewalt sichtbar werden.
Sportvereine dürfen hier nicht wegschauen, sondern sollten eine Kultur des Hinsehens leben. Das bedeutet, dass der Kinderschutz im Verein verankert ist und es ein gemeinsames Verständnis davon gibt, wie für das Wohl der Kinder und Jugendlichen im Verein gesorgt werden kann.
Maßnahmen im KSV Baunatal
Der KSV Baunatal ist sich seiner über die sportspezifische Förderung hinausgehenden Verantwortung gegenüber den ihm anvertrauten Kindern und Jugendlichen bewusst und nimmt dies entsprechend ernst. Der Verein muss in der Lage sein, Probleme wahrzunehmen und den Mut haben, diese anzusprechen. Der Gesamtvorstand hat sich deshalb mit diesem Thema befasst und einige Maßnahmen beschlossen, die zur Bewusstseinsbildung und zu einem Klima des Hinschauens im KSV Baunatal beitragen:
Auf der Grundlage der Empfehlungen der Sportjugend Hessen hat der KSV Baunatal einen Verhaltenskodex zum Kindeswohl formuliert und erwartet von seinen Übungsleiterinnen und Übungsleitern, seinen Betreuerinnen und Betreuern, dass sie diesen Verhaltenskodex zur Grundlage ihrer Arbeit im Verein machen.
Darüber hinaus wird ab 01.01.2013 die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses für alle Personen verpflichtend, die als Trainer/innen, Betreuer/innen oder Kampfrichterinnen regelmäßig (häufiger als 1 x pro Monat) mit Kindern und Jugendlichen im Verein Kontakt haben. Auch wer mit geistig behinderten Erwachsenen regelmäßig im Verein Umgang hat, ist ebenfalls dazu verpflichtet. In einem Rhythmus von fünf Jahren werden die Trainer/innen, Betreuer/innen oder Kampfrichter/innen aufgefordert, aktuelle Führungszeugnisse vorzulegen.
Der/Die Kinderschutzbeauftrage/r im KSV Baunatal
Dieses Amt wird vom Präsidium des KSV Baunatal berufen.
Die Kindschutzbeauftragte fungiert als Gesprächspartnerin, wenn Eltern, Kinder, Jugendliche, Trainer oder Vorstandsmitglieder den Eindruck haben, dass es einem Kind oder Jugendlichen „nicht gut geht“ und evtl. eine Kindeswohlgefährdung vorliegen könnte. Sie ist dabei sachlich und vertraulich und agiert als sensibler Gesprächspartner. Sie entscheidet, ob Hilfe von außen erforderlich ist (telefonischer Kontakt zum Beratungsteam der Sportjugend und des LSBH oder Kontakt zu einer lokalen Beratungsstelle).
Weitere Informationen finden Sie unter www.sportjugend-hessen.de/gesellschaft/kindeswohl
Informationsmaterial zum Downloaden
- Verhaltenskodex zum Kindeswohl KSV Baunatal
- Kindeswohl Definitionen: Kindeswohlgefährdung, Vernachlässigung, Misshandlung, Grenzüberschreitungen, Übergriffe, sexuelle Gewalt
- Kindeswohl im Sportverein - Grundhaltungen für Trainer und Trainerinnen
- Kindeswohl - Verhalten bei Freizeiten und Trainingslagern
- Kindeswohlgefährung im Sport - Kurzinformationen für Trainer/innen, Übungsleiter/innen, Betreuer
- Kindeswohlgefährung und sexualisierte Gewalt im Sportverein - Handlungsleitfaden