KSV Baunatal 1: Heimspiel gegen DAFKS Fulda

Mo, 08.04.2019 / Stefan Burgheim (Basketball)

Im Viertelfinale des laufenden Bezirkspokals standen sich am Sonntag der KSV Baunatal und die "Thunderhorses" vom DAFKS Fulda gegenüber. Nachdem die Baunataler eine überragende Saison in der Kreisliga gespielt haben und voraussichtlich in die Bezirksliga aufsteigen, sind die Thunderhorses bereits einen Schritt voraus und könnten sogar den Sprung in die Landesliga schaffen.

Ungeachtet der vermeintlichen Überlegenheit der Fuldaer, startete der KSV motiviert und selbstsicher in die Partie. Die ersten Minuten waren geprägt von einem eher abwartenden Taktieren der DAFKS und einer angriffslustigen Spielweise der Baunataler. Der KSV konnten sich so in den ersten Minuten einen kleinen Vorsprung erarbeiten, kassierte aber auch ganze 9 Team-Fouls. Die freiwurfsicheren Fuldaer nutzten diese Geschenke und verwandelten einen Punkt nach dem anderen. Bis zum Ende des ersten Viertels zogen sie auf diese Weise mit 17:20 knapp am KSV vorbei.

Im zweiten Viertel drehte sich das Blatt. Der KSV knüpfte nahtlos an die Leistungen der ersten 10 Spielminuten an, agierte aber insgesamt überlegter und weniger aggressiv. Stattdessen kamen nun die Gäste in Foul-Probleme und ließen mehr Punkte unter dem eigenen Korb zu. Zur Halbzeitpause war die Partie mit 36:36 weiterhin vollkommen offen.

Höchst zufrieden mit der bisherigen Leistung kehrte der KSV Baunatal zur zweiten Halbzeit zurück aufs Spielfeld. Doch nun merkte man den Thunderhorses an, dass sie hier nicht nur ein Spiel, sondern einen Ruf zu verlieren hatten. Die Spielweise wurde härter und verbal bauschte sich die Stimmung zwischen beiden Teams auf. Mit insgesamt 13 Fouls hatten die beiden Schiris - die das Spiel bisher souverän gepfiffen hatten - einiges zu tun, um die Partie unter Kontrolle zu halten. In der 28. Spielminute waren dann tatsächlich ein Spieler des KSV und ein Spieler der Thunderhorses zeitgleich ausgefoult und mussten das Spielfeld verlassen. Die Fuldaer lagen in dieser Phase zum Teil mit 19 Punkte vorne.

Mit Beginn des letzten Viertels stieg der Druck auf die Gäste enorm. Mit nur noch 6 einsatzfähigen Spielern galt es, den Vorsprung zu halten und den fast schon sicheren Sieg nach Hause zu tragen. Toni Jurcevic, Spielertrainer der DAFKS und mit Abstand der körperlich längste Spieler in dieser Begegnung - war selbst ausgefoult und konnte nur noch vom Spielfeldrand zuschauen, wie sich Baunatal Punkt für Punkt zurück ins Spiel kämpften. In einer ganzen Serie guter Angriffe schaffte der KSV in der 35. Minuten dann tatsächlich den Ausgleich zum 68:68.

Danach überschlugen sich die Ereignisse. Ebenfalls in Minute 35 erneut ein fünftes Foul gegen einen Spieler der DAFKS, der das Spielfeld verlassen musste. Eine Minute später: Platzverweis für den dritten Spieler der Thunderhorses und damit nur noch 4 verbleibenden Spielern auf dem Feld. Spielertrainer Jurcevic betritt wutentbrannt das Spielfeld, beleidigt die Schiedsrichter, stellt das Kampfgericht in Frage und fordert den Abbruch des Spiels. Weder die Schiris, noch die eigenen Mannschaftskollegen brachten Jurcevic zur Vernunft, um den Sachverhalt in Ruhe zu klären. Den Schiedsrichtern blieb keine andere Wahl als den Abbruch des Spiels zu verkünden.

Etwas fassungslos nehmen die Spieler des KSV zur Kenntnis, dass das Spiel abgebrochen wurde und wohl zu ihren Gunsten entschieden werden wird. Freude einerseits über das Weiterkommen im Bezirkspokal, andererseits die Enttäuschung darüber, das Spiel nicht auf reguläre Weise gewonnen zu haben. Mit einem fairen Handshake der übrigen DAFKS-Spieler, die die Partie ebenfalls gerne zu Ende gebracht hätten, endete diese kuriose Begegnung.

 

Nachtrag:

Die "Osthessen-Zeitung" interviewte die DAFKS und berichtete im Anschluss an das Spiel (zum Artikel).  Da der Spielverlauf und die Gründe des Spielabbruchs aus Sicht des KSV Baunatal sachlich falsch dargestellt wurden, gibt es eine kurze Gegendarstellung sowie den originalen Spielbogen zum Vergleich (siehe Galerie unten).



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