6. Maintal-Ultratrail am 13.07.2019

Sa, 13.07.2019 / Heiko Rammenstein (Marathon)

Zwischen den unterfränkischen, nordbayerischen Städten Gemünden, Schweinfurt und Ochsenfurt bildet der Main ein Dreieck mit der Spitze nach Süden, wo die letztgenannte Stadt liegt: Das Maindreieck. Würzburg, die größte und bekannteste Stadt, legt an der westlichen Kante des Dreiecks. Ebenfalls im Westen dieser Region, nördlich von Würzburg, fand zum 6. Mal der Maintal-Ultratrail statt. Das Veranstaltungsgelände mit Start und Ziel befand sich in dem unscheinbar klingenden Örtchen namens Veitshöchheim im Landkreis Würzburg.

Als Teilnehmer war Uwe Neudert von den malerischen Ausblicken auf die umgebenden Weinberge und das Maintal begeistert. Seine Erlebnisse lassen es erahnen:

Bei seiner ersten Teilnahme am Maintal-Ultratrail wählte Uwe die mittlere Distanz über 30 Kilometer mit 720 zu überwindenden Höhenmetern. Nach seinem Start beim Halbmarathon des Sauerland-Höhenflug-Trailruns am 11. Juni 2017 versuchte er sich zum zweiten Mal an einem ausgedehnten Geländelauf mit Wettkampfcharakter. Im Maintal kamen Liebhaber des Landschaftslaufs voll auf ihre Kosten. Zu 95 Prozent führte die Strecke über Single Trails durch den Wald, schmale Trampelpfade und plattgetretenes Gras im Wiesengelände. Zahlreiche ansteigende Steilpassagen waren dabei zu bewältigen, die sowohl aus steinigen als auch aus grasbewachsenen Wegen bestanden.

Derart abwechslungsreiches Terrain gab es im Sauerland nicht. Insofern war es für Uwe gewissermaßen eine Premiere, die er als gelungenen Weg zur Selbstfindung bezeichnete. Denn auf seinen unzähligen Trainingsläufen lernte er die Vorzüge des gepflegten Geländelaufs kennen und schätzen. Daher war er auch im Maintal mit Spaß bei der Sache.

Die kleine Laufveranstaltung gefiel Uwe ausgesprochen gut. Mit Respekt und daher mit verhaltenem Tempo ging er in das Rennen, da der Ausgang eines solchen Geländelaufs stets mit gewissen Unwägbarkeiten verbunden ist. Außerdem fehlten Uwe hinreichende Erfahrungen als Trailläufer. Daher begann er in der ersten Phase des Rennens damit, nach Puls zu laufen. Nach etwa 10 Kilometern gab er diese Strategie allerdings auf und lief fortan nach Gefühl. In dem anspruchsvollen Gelände hätte es keinen Sinn gemacht, weiter nach Puls zu laufen, um sich nicht vorzeitig zu verausgaben. Also horchte er in seinen Körper hinein und schlug ein Tempo an, das ihm ein gutes Gefühl vermittelte.

Das klappte so wunderbar, dass Uwe die Panoramen der Landschaft genießen konnte. Ab und zu blieb er sogar stehen, um seine Erlebnisse fotografisch zu dokumentieren. Viel Zeit nahm er sich auch an den Versorgungsstationen entlang der Strecke. Insgesamt bot Uwe eine solide Leistung. Als sehr schwer empfand er die teilweise immens steilen Anstiege, die fast alle Läufer – auch Uwe – nur im Gehen hinauf “kraxeln“ konnten. Besonders die Muskulatur der Oberschenkel wurde dabei extrem stark belastet.

Ab Kilometer 26 verspürte Uwe die Gefahr, dass seine Wadenmuskulatur den Belastungen nicht standhalten könnte. Um Wadenkrämpfe zu vermeiden, legte er vorsichtshalber mehrere kleine Päuschen ein. Dabei massierte er speziell seine linke Wade. Nachdem er dieses Problem in den Griff bekommen hatte, konnte er schließlich bis zum Ende durchlaufen.

Fazit: Eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit bester Streckenverpflegung. Ganz klein fühlte sich Uwe, als erfahrene Trailläufer sich beim Duschen über andere Ultralauf-Veranstaltungen wie den Dolomitenlauf unterhielten, einen Volkslanglauf mit Strecken bis 60 km.

Ergebnis 30 km (276 TN):
Uwe Neudert Nettozeit 2:43:16 Std. Bruttozeit 2:43:27 Std. 10. M45 Platz 71 Gesamt



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